Wir übten Verzicht
Wir lernten das Schweigen
Wir übten den Gleichmut
Machten ihn uns zu eigen
Sie sei jetzt geläutert
Gereinigt ihr Geist
Befreit nun vom Schleier
Von den Zwängen der Zeit
All den Besitz
Den braucht sie nicht mehr
Das Schöne, das Scheinende
Es trüge doch sehr
Dann öffnet die Kammer
Es glitzert und glänzt
Begierde, die schlief
Bald lodert, bald brennt
Die funkelnden Steine
Der silberne Ring
Zurück an den Finger
Schon schließt sich die Schling‘
Ach! Ist das nicht schön
Wie es funkelt und scheint?
Warum soll ich’s nicht haben?
Es ist schließlich meins
Und schaut wie der Ring
Umschmeichelt die Hand
Wie er schmückt meinen Finger
Mit Glitzer und Glanz
Ach, armer Mensch
Du hast nichts gelernt
Bleibst weiter verblendet
Getrennt und entfernt
Vom inneren Kern
Von deinem Selbst
Dabei ist es das
Was dich wirklich hält
(2018)